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Lehrstuhl für Marketing führt Experteninterviews zum Thema Cross-Border E-Commerce

Im Rahmen des von dem Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW geförderten Projektes „Die Rolles des Verbraucherschutzes im Cross-Border E-Commerce“ haben sich Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein, Dr. Gerhard Wagner und Anne Fota vom Lehrstuhl für Marketing mit der Sicht von Experten zum Thema grenzüberschreitender Onlinehandel beschäftigt. Es wurden qualitative Interviews mit namhaften Experten aus dem Handel, dem Dienstleistungssektor, der Politik und einschlägiger Institutionen geführt, um ein genaueres Verständnis über die Vorteile und Risiken, ebenso wie über die Rolle des Verbrauchers beim Cross-Border E-Commerce zu erhalten.

Trends und Risiken:
Die Analyse der Ergebnisse der Expertengespräche gewährt unter anderem einen Blick auf zukünftige Entwicklungen im Cross-Border E-Commerce: So werden beim täglichen Online-Shopping Themen wie Same-Day-Delivery und Voice-Commerce immer mehr an Relevanz gewinnen, insbesondere da sich die Käufer an eine schnelle globale Logistik und das bequeme Shoppen in der eigenen Landessprache gewöhnt haben. Da sich auf der anderen Seite viele Verbraucher über die rechtlichen Risiken und Unterschiede beim grenzüberschreitenden Online-Shopping nicht bewusst sind, schlagen Experten unter anderem eine Harmonisierung der Freihandelszonen vor.
Insbesondere für deutsche Online-Händler ist es daher wichtig an aktuellen Trends mitzuwirken und an einer global geregelten E-Commerce-Politik teilzunehmen, um dem Wettbewerb aus Asien, welcher immer mehr in den deutschen Markt dringt, entgegenzuwirken.

Verletzliche Verbraucher:
Ziel der qualitativen Studie war es auch, sich ein Bild über die Rolle der verletzlichen Verbraucher beim grenzüberschreitenden Online-Handel zu verschaffen. Die Studie zeigt, dass es eher unrealistisch ist, eine einheitliche Regelung oder Unterstützung für diese Verbrauchergruppe weltweit durchzusetzen. Daher dürfen Verbraucher nicht leichtgläubig agieren, sondern müssen sich eigenverantwortlich über einen Händler vorab informieren und sich schützen, bevor sie bei diesem einkaufen. Für Verbraucher mit Migrationshintergrund, welche oftmals zu den verletzlichen Verbrauchern gezählt werden, stellt Cross-Border E-Commerce andererseits eine Chance dar, um Produkte aus der Heimat zu erwerben.

Verbraucherforschung:
Verbraucher die bewusst grenzüberschreitend online einkaufen, möchten günstigere und exklusive Angebote aus dem Ausland nutzen. Jedoch sind sich knapp 11 % der Online-Shopper nicht darüber bewusst, dass sie grenzüberschreitend online einkaufen (Schramm-Klein, Wagner, Schu 2016). Daher wird weitere Forschung zu dieser Thematik angestrebt, indem u.a. untersucht werden soll, an welchen Rahmenbedingungen der Verbraucher erkennt, dass er grenzüberschreitend online einkauft und wie man ihm relevante Informationen transparenter und verständlicher kommuniziert.

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