Zum Fest. Es ist alles so teuer!

img_9280.jpgVor den weihnachtlichen Feiertagen beherrschen bei vielen Menschen Stress und Hektik den Alltag: Haben wir alle Geschenke zusammen? Was gibt es Leckeres an den Feiertagen zu Essen und wo bekommen wir das?

Mit diesen Herausforderungen waren schon meine Eltern konfrontiert. Doch in unserer Zeit sind noch einige Begleiterscheinungen dazugekommen, die es den Verbrauchern durchaus noch mehr verleiden können.

Zwei Aspekte möchte ich kurz anreißen: Preis-Eskalation beim Online-Handel und auch im Supermarkt. Zunächst zum virtuellen Handel: Hier gibt es insbesondere bei gefragten Artikeln (z.B. Spielzeug) das Phänomen, dass  regulär „ausverkaufte“ Artikel auf den bekannten Handelsplattformen wie eBay oder Amazon doch noch zu haben sind. Dummerweise werden aber diese aber zum Teil zu doppelt so hohen Preisen (oder noch mehr) angeboten im Vergleich zur  unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers. Das ist ja schon ärgerlich genug. Aber das Zustandekommen dieser Angebote ist aus Verbraucherperspektive haarsträubend: Denn hier hat sich in der Regel nicht ein Händler das Lager mit entsprechenden Artikeln vollgestopft und versucht nun ein gutes Geschäft zu machen. Nein. Das Geschäft läuft komplett virtuell. Eine Software analysiert die Einkäufe auf einer Plattform. Wird eine besonders hohe Nachfrage für ein Produkt erkannt, kauft die Software den gesamten Warenbestand von allen entsprechenden Anbietern, erstellt zeitgleich ein Angebot mit dem entsprechenden Produkt auf einer anderen Plattform – dies allerdings zu einem höheren Preis. Auf diese Weise „zwingt“ man solche Verbraucher, die dieses Produkt unbedingt haben möchten, einen entsprechenden Aufschlag zu zahlen. Perfide dabei: Versand und Kundenhandling erfolgt durch den Händler, der dieses Produkt lagernd vorhält. Der Zwischenhändler zahlt lediglich den ehemals geforderten Betrag an diesen Händler, erhält selbst aber den höheren Preis vom Verbraucher. Dass der die Ware vorhaltende Händler das Geld von einer anderen „Person“ bekommt, als der, an welche die Ware verschickt wird, ist ja bei Geschenken nicht unüblich. Sofern Retouren auftreten, wird es zwar etwas komplizierter, aber auch daran kann der Zwischenhändler sogar noch verdienen – anhand entsprechender Regelungen in seinen Verkaufsbedingungen.

Dann doch lieber im richtigen Geschäft kaufen?

Gerade zu den Feiertagen bieten etliche Lebensmittelhändler eine große Menge besonders hochwertiger und aufwendig in Szene gesetzter Lebensmittel an. Insbesondere Premium-Eigenmarken der Handelsunternehmen werden gepusht: Von Aldi, Netto, bis Lidl oder Rewe gibt es zur Weihnachtszeit „DeLuxe“- oder „Exklusive“- Artikel: Von Kaffee über Dosenobst bis hin zu sonstigen Leckereien. Ein Team von „Focus Online“ hat nun einige solcher Produkte mit regulären Artikeln des gleichen Händlers verglichen und dabei bei teils identischer bzw. fast gleicher Inhaltsangaben der Produkte Preisdifferenzen bis zu 780 % ausgemacht.

Was tun, damit Weihnachten trotzdem Spaß macht: Im Fall der überteuerten Online-Angebote soll es durchaus geholfen haben, den stationären Einzelhändlers des Vertrauens aufgesucht zu haben: Nicht selten gibt es beim Händler in der Stadt das online überteuerte Produkt vorrätig und sogar noch als Geschenk verpackt: und das für den „normalen“ Preis.

Und bei den Gaumenfreuden? Vielleicht schmeckt ja das 780% teurere Olivenöl tatsächlich besser? Zumindest die (Hirn-)Forschung lässt dies erwarten (zur Studie)!

Frohes Fest und guten Rutsch wünscht

Ihre Hanna Schramm- Klein

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